|
Geschichte
Man schreibt das Jahr 1973 anno domini. Der Wunsch der schibegeisterten Güssinger nach einem Schiclub wird immer lauter. Die losen Treffen im Gasthaus Gibiser entwickelten sich zu einer ersten Sitzung, wo bereits eine Vereinsgründung und die Besetzung von Vereinspositionen angesprochen werden. Die Gründungsmitglieder waren die Herren Sammer, Panny, Jost, Krtschal, Guttmann, Ernst, Wurglits, Weber, Unger, Sigl, Mayer, Decker und noch viele andere.
Dann, am 7. Dezember 1973 wurden im Rahmen einer Sitzung Statuten festgelegt, welche einstimmig angenommen wurden. Als erster Schiclubobmann fungierte Herr Herbert Guttmann. Der Mitgliedsbeitrag wurde mit S 120,- für Erwachsene, S 60,- für Jugendliche und S 40,- für Kinder festgelegt. Die Grundgedanken wie die Verbreitung des Schisports durch Weiterbildung mit Schikursen, gemeinsame Ausfahrten in neue Schigebiete und sportliche Betätigung der Jugend durch Wettbewerbe waren die ersten Vorhaben. Für die erste geplante Tagesfahrt auf die Teichalm meldeten sich 11 Personen.
Bei der am 2. Jänner 1974 stattgefundenen Versammlung zählte der Club bereits 60 Mitglieder und das Programm für den Winter 1973/74 wurde bekanntgegeben. In erster Linie ging es um die Organisation von Schifahrten und die Vorbereitung eines Schirennens, sowie die Abhaltung von Schikursen für Kinder und Erwachsene. Für die Schikurse erhielten wir Unterstützung vom Schiclub Oberwart. Die Vorbereitung des Schirennens wurde mit Unterstützung des burgenländischen Schiverbandes eingeleitet. Haselnußstangen wurden geschält, getrocknet und rot bzw. blau angestrichen. Die Fahnen wurden von den Mädchen der Hauptschule Güssing genäht. Die Startnummern stellte die Molkerei Güssing zur Verfügung. Zwei Funkgeräte erhielten wir von der Feuerwehr. Mit Stoppuhren ausgerüstet wurde das erste Güssinger Schirennen abgehalten.
Am 2. November 1974 wurde im Rasthaus Kovacs die offizielle Gründungsversammlung als Union Schiclub abgehalten und unser Club war somit ordentliches Mitglied des Burgenländischen Schiverbandes.
Der erste große Schiausflug, eine Woche in Trautenfels mit Schifahren auf der Planeralpe wurde ausgeschrieben. In Stegersbach wurde ein Torrichterkurs abgehalten, wo vom Schiclub Güssing 11 Personen teilnahmen und für das Abhalten von Schirennen ausgebildet wurden. Durch den Ausbau der Schiliftanlage Bieber mit Flutlicht konnten wir sowohl Tages- als auch Abendkurse abhalten. An dieser Stelle ist Herrn Franz Bieber sen. für seinen Weitblick und der Aufgeschlossenheit für uns begeisterte Schifahrer zu danken. Ein Teil der Schiclubgeschichte fand auf dem Gelände der Schiwiese von Herrn Bieber statt.
Im Clubjahr 1976/77 waren rund 200 Mitglieder gemeldet. Das große Interesse an der Erkundung von neuen Schigebieten führte uns nach Südtirol. Ein besonderes Erlebnis für viele unserer Mitglieder, die Sellarunde, Langkofelscharte, Pordoi, Marmolada u.v.m. waren einige Highlight´s in dieser Woche.
In den folgenden Jahren wurden vom Schiclub Güssing zahlreiche Anschaffungen getätigt. Für die Mitglieder standen zahlreiche Alpinleihschi und Langlaufausrüstungen zur Verfügung. Mit einem Stand von über 100 Langlaufschi und -schuhen wurde dieser Sport besonders gefördert. Die Möglichkeit in unserem Flachland einen Wintersport zu betreiben wurde mit Begeisterung aufgenommen.
Am 29. November 1980 übernahm im Rahmen einer Hauptversammlung Herr Josef Decker die Position des Obmannes. Sein Team: Walter Krtschal, Julius Astl, Wagner Siegfried. Nach einiger Zeit fand eine Neubesetzung der Schriftführer- (Peter Marakovits) und Kasssierposition (Robert Koch) statt.
Neben den jährlich abgehaltenen Schiwochen in den Semesterferien, Katschberg, Radstadt/ Zauchensee, St. Anton am Arlberg, BSH Hintermoos und Obertraun sowie Südtirol, wurden auch zahlreiche Sonntagsfahrten in die nahe gelegenen steirischen Schigebiete durchgeführt.
Zur körperlichen Ertüchtigung hat jeweils die von November bis März durchgeführte rhythmische Schigymnastik beigetragen und die notwendige Kondition für laufend abgehaltene Stadtschimeisterschaften gebracht. Verantwortlich für die damalige Schigymnastik waren die Damen Edith Krobath, Irma Luisser und Anni Novak. Einer der eifrigsten Teilnehmer sowohl bei der Schigymnastik als auch bei den Schirennen war die Schi-Legende Walter Fandl.
Der Schiclub Güssing hat in dieser Zeit auch ein Loipenspurgerät angeschafft, um bei entsprechender Schneelage auch den Langläufern im Raum Güssing optimale Wintersportbedingungen zu ermöglichen. Rudi Hoffmann repariert und wartete das Schneemobil, um es jederzeit einsetzten zu können.
Ab dem Jahr 1981 wurden jährlich die schnellsten Güssinger auf Schiern ermittelt. Austragungsorte waren nächstgelegene Schigebiete wie St. Corona/ Wechsel, die Hebalm, Klippitzthörl und Salzstiegl, wo die Güssinger Stadtschimeisterschaften durchgeführt wurden.
Am 4. Oktober 1997 erfolgte abermals eine Umstrukturierung des Güssinger Schiclubs. Herr Jürgen Szerencsits wurde in der Hauptversammlung zum neuen Obmann gewählt und um ihn entstand ein neues Team, Christian Winkelbauer, Michael Hoffmann, Martin Szerencsits, Hannes Klein, Edith Klepeisz. Mit 18 Damen und Herren, bestehend zum Teil aus alten, bewährten Vorstandsmitglieder, zum anderen aus neuen, jungen Mitgliedern, wurde ein sehr engagierter Vorstand gebildet. Somit konnte die Erfahrung vergangener Jahre mit neuen Ideen kombiniert werden.
Der neue Obmannstellvertreter Christian Winkelbauer hat mit dem neuen Schriftführer Hannes Klein die Verwaltung der Mitglieder auf eine eigens dafür entwickelte elektronische Datenbank umgestellt. Dadurch wurde der administrative Aufwand für den Schiclub vermindert und es kann auch gezielt auf die Wünsche der Mitglieder eingegangen werden.
Durch die vielen neuen Ideen entwickelten sich viele Aktivitäten des Schiclubs. Seit dem Jahr 1997 wurde immer in der Adventzeit ein Schibazar vom Schiclub am Hauptplatz in Güssing durchgeführt, wo die Güssinger Bevölkerung deren Wintersportartikel (Schi, bevorzugt Kinderschi, Schischuhe, Eislaufschuhe, etc.) bringen und selbst bewerten. Die Mitarbeiter des Schiclubs versuchen dann die gebrachten zu verkaufen. Die Leute holen sich ihren Erlös bzw. die nicht verkauften Produkte ab - übrigens sehr erfolgreich. Außerdem sind die Erwähnung der Schiclubzeitung, welche zwei Mal im Jahr an die Mitglieder verschickt wird, und die Verteilung von Mitgliedskarten, zu erwähnen. Neu gestaltet wurde auch die Durchführung der Güssinger Stadtschimeisterschaften. Sie wird seit 1997 in zwei Durchgängen gefahren und dabei die Stadtschimeisterin und der Stadtschimeister ermittelt. Doch damit nicht genug: Der Schiclub Güssing organisierte auch zweimal eine Schi-Tennis-Trophy. Es wurde ein/e Kombinationssieger/in aus Schifahren und Tennis spielen ermittelt. Der erste Sieger dieses Kombinationsbewerbes wurde zweimal in Folge Martin Szerencsits (1998 und 1999) bei den Herren bzw. Silke Ofner (1998) und Anni Novak (1999) bei den Damen. Der Schiclub Güssing zählte in dieser Zeit an die 140 Mitglieder.
Es wurden auch Kippstangen und ein dafür geeigneter Bohrer angekauft, um den Mitgliedern bei den Tagesausflügen die Möglichkeit zum Torlauftraining zu bieten. Die Mitglieder des Schiclubs nahmen diese Möglichkeit des Stangentrainings auch an und so wurde auf der Hebalm bzw. in St. Jakob im Walde Riesentorlauf bzw. Slalom trainiert. Eine kleine Schar von Rennlaufbegeisterten (Jürgen Szerencsits, Roman Marakovits, Martin Szerencsits, Christian Winkelbauer) nimmt auch nach wie vor an diversen alpinen Schirennen teil. So konnte der Schiclub Güssing auch alpine Landesmeistertitel im Riesentorlauf verbuchen.
Im Winter 1997 sollte auch zum ersten Mal ein Silvesterlanglauf stattfinden. Leider mußte dieser wegen Schneemangels abgesagt werden. 1998 wurde die Veranstaltung trotz wenig Schnee gestartet. Die Loipe von Güssing nach Kroatisch Tschantschendorf konnte durch die Arbeit von vielen helfenden Händen befahren werden. Durch Labestationen unterwegs und einer Schneebar am Ziel beim Gasthaus Klucsarits wurde der Nachmittag für alle Teilnehmer zu einer lustigen Einleitung der Silvesterfeierlichkeiten.
Aber auch Altbewährtes wurde beibehalten: zum Beispiel die Tagesausflüge, Schirennen, gemeinsame Schiwochen in den Semesterferien (Lienz, Alba di Canazei, Großarl, Obertauern, Maria Alm, St. Anton am Arlberg, Radstadt, Altenmarkt) und eine 15-wöchige Schigymnastik im Turnsaal der Hauptschule Güssing, mit den Vorturnerinnen Eva Szerencsits, Lisi Astl und Silke Ofner. Teilweise, aufgrund der hohen Begeisterung, wurde in den Semesterferien in zwei Destinationen geurlaubt und Schi gefahren.
"Dare - Devil"! Vom Vizepräsidenten DI Christian Winkelbauer ins Leben gerufene Rennbobcompetiton. Ein Event dessen Durchführung auch eine ausreichende Schneelage in Güssing voraussetzt. Nach intensiven Begehungen konnte der ideale Hang am Urbersdorfer Hammerlberg gefunden werden, um den "Dare - Devil" durchführen zu können. Der Schiclub und seine Mannen und Frauen zauberten ein perfektes Ambiente im Winter 2002 in den Hang am Hammerlberg. Mit den clubeigenen Kippstangen wurde ein Parallel - Super G ähnlicher Kurs mit Schanzen in den Berg gesetzt, der den Teilnehmern alles abverlangte.
|
|
Benni Raich, Michi Walchhofer, Hans Knauss, Hannes "Richi" Reichelt, Christoph Guber, Stefan Görgl, Andreas Schifferer, Toni Giger, Andi Evers, Toni Beretzki, u. v. a. sind im Sommer 2002 auf Konditionstrainingskurs ins schöne Südburgenland gekommen, die Kondition zu tanken, um die bevorstehende Wintersaison mit Erfolgen bestreiten zu können. Mit einem vom Bundesheer gecharterten Hubschrauber sind die Athleten über Güssing hinweg im Freibad Güssing gelandet und haben an einem vom Schiclub Güssing organisierten "Gaudi - Triathlon" mit Kindern aus Güssing zu Wasser und Boot im Freibad teilgenommen und viel Spaß gehabt. Bei der anschließenden Poolparty konnte kann hautnah mit den besten Schifahrern der Welt feiern
|
|
Im Jahr 2007 hielt der Schiclub Güssing eine Jahreshauptversammlung ab, wo auch der Vorstand neu gewählt wurde. Es gab lediglich geringe Änderungen um den Präsidenten Jürgen Szerencsits herum. Neuer Kassier wurde Silke Ofner und neuer Schriftführer wurde Christoph Dörr.
Bei den Aktivitäten des Schiclub Güssing sollte sich nichts Gravierendes ändern. Der Schibazar mit Weihnachtsmarkt in der Adventzeit leitet den Schiwinter ein. Tagesausflüge, Schirennen und Semesterschiwoche sollten in Abständen über den Winter verteilt folgen. Doch durch die zunehmenden schlechten, warmen, schneearmen Winter in unserer Region um Güssing änderte sich die Einstellung der Bevölkerung zum Wintersport, d.h. der Andrang zu den angebotenen Aktivitäten des Schiclubs, wie Schirennen oder Semesterschiwoche ist derart zurückgegangen, sodass teilweise die Veranstaltungen, zum Leidwesen des Schiclubs, abgesagt werden mussten. Bezüglich des Langlaufens ist der Schiclub Güssing machtlos gegen Frau Holle. Durch die schneearmen Winter in Güssing konnten kaum Langlaufloipen bzw. "Schneeevents" veranstaltet werden. Die Frage ist, wie sieht es in der Zukunft aus? Der Schiclub jedenfalls bleibt am Drücker und schart in den Startlöchern, um der Bevölkerung Wintersportaktvitäten zu bieten, was auch die neu entstandene Homepage beweist.
|